Rückblick auf die erste Dialogveranstaltung

Rückblick auf die erste Dialogveranstaltung

"Sterben zu Hause und im Heim: Herausforderungen für Angehörige, Ärzte und Pflegende". Unter diesem Titel diskutierten am 19. Februar rund 90 Fachpersonen aus Forschung, Verwaltung und Praxis im Schweizerischen Nationalfonds.

​Kann die Forschung im Rahmen des NFP 67 «Lebensende» dazu beitragen, die Situation von Sterbenden in der Schweiz zu verbessern? Die Rückmeldungen von Fachleuten aus Verwaltung und Versorgungspraxis, lassen auf diese Frage eine eindeutiges «Ja» zu. Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Kantonen, von der Spitex oder der Ärzteschaft anerkannten an der Dialogveranstaltung, dass die Forschungsprojekte des NFP 67 relevante Fragen aufnehmen und neues Wissen über das Sterben in der Schweiz generieren. So zeigte das Projekt von Stefanie Monod, dass auch Personen mit eingeschränkten mentalen Fähigkeiten sehr gut ihre Sterbewünsche formulieren können und wollen. Die Projekte von Marc-Antoine Berthod und Beat Sottas verwiesen auf die entscheidende Rolle, die Angehörige in der Sterbebegleitung einnehmen und auf die Vielfältigen Belastungen, denen diese in der Realität ausgesetzt sind.

Im Austausch mit den Akteuren aus Verwaltung und Versorgungspraxis zeigte sich, wie komplex sich die Situation von Sterbenden und Angehörigen in der Realität gestaltet. Sie sehen sich nicht nur unterschiedlichen Verantwortlichkeiten aus dem Gesundheits-, Sozial-, Gemeindewesen und der Arbeitswelt gegenüber. Sie haben es vor allem im auch mit einer wachsenden Anzahl von Personen zu tun, die professionelle Unterstützung leisten. Die Interessen der Sterbenden und ihrer Angehörigen drohen dabei in den Hintergrund zu geraten.

In der engagierten Diskussion unter den Teilnehmenden war man sich denn auch einig, dass man vermehrt die Perspektive der Betroffenen Miteinbeziehens müsse. Die Frage, wie wir sterben wollen, müsse ins Zentrum rücken. Damit verbunden formulierte sich auch der Anspruch an die Forschung, die Wünsche der Bevölkerung zu erforschen und praktische Lösungen zu entwickeln , wie die Unterstützung am Lebensende im Sinne der Wünsche der Bevölkerung geleistete werden kann.

Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit CURAVIVA Schweiz durchgeführt. Benno Meichtry, Leiter des Fachbereichs Geriatrie von CURAVIVA, betonte denn auch, dass das Sterben in Alters- und Pflegeheimen grosse Herausforderungen an die Heime und das Personal stellen. Um diese Herausforderungen zu meistern, sei die Dachorganisation auf Forschung, wie sie im Rahmen des NFP 67 durchgeführt wird, angewiesen.