Fachtagung "Schnittstellen der Intimität: Vereinbarkeit von Arbeit, Familie und Pflege"
An einer Fachtagung werden die Ergebnisse der NFP 67-Studie "Pflegende Angehörige zwischen Arbeitswelt und Sterbebegleitung" diskutiert.
Beginn | 27.05.2016 07:00 |
Ende | 27.05.2016 14:00 |
Ort | Haute école de travail social et de la santé (EESP) Lausanne |
Anmeldefrist | 27.05.2016 |
Die moderne Gesellschaft entstand aus der Trennung zwischen der öffentlichen und der privaten Sphäre. Diese durchlässige, instabile Grenze ist mit der Unterscheidung zwischen Verstand und Gefühl verwandt. Als überlagerte Trennlinien haben sie gemeinsam zur Strukturierung des sozialen Gefüges beigetragen. Ein Paradebeispiel hierfür ist sicher die Arbeitswelt, in der Emotionen möglichst unterdrückt oder nur in Momenten zugelassen werden sollen, in denen der berufliche Rahmen vorübergehend aufgehoben ist.
Ziel dieser Fachtagung ist es, einen Beitrag zu den theoretischen und empirischen Überlegungen zur Rolle der schweren Krankheiten in der Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben, zwischen dem persönlichen und dem institutionellen Umfeld, zu leisten. Die einzelnen Präsentationen befassen sich mit der Frage, wie die Krankheit und ihre verschiedenen Temporalitäten als Auslöser von Unsicherheiten und Spannungen zwischen dem Familien-, Arbeits- und Pflegeumfeld wirken. Die Krankheit betrifft nicht nur die Patienten selber, sondern auch ihre Angehörigen und – darüber hinaus – das gesamte soziale Umfeld. Dadurch entstehen Grauzonen am Arbeitsplatz und im beruflichen Wirkungsfeld allgemein. Die Krankheit weicht somit Gepflogenheiten und Vorstellungen der Intimität, die die Grenzen zwischen dem Privaten und dem Öffentlichen laufend verschieben, aufheben oder neu definieren.