Sterben am Lebensbeginn
Werdende Eltern, die mit der Diagnose konfrontiert sind, dass ihr ungeborenes Kind nicht lebensfähig ist, stehen einer enormen Herausforderung gegenüber. Das Projekt zielt darauf ab, den Umgang mit dem Tod des Kindes aus der Perspektive betroffener Eltern und Fachpersonen zu beleuchten.
Projektbeschrieb (abgeschlossenes Forschungsprojekt)
Nach der Diagnose, dass ihr ungeborenes Kind nicht lebensfähig ist, werden Eltern in der Regel mit der Entscheidung konfrontiert, die Schwangerschaft vorzeitig zu beenden. Diese Entscheidung wird unter den Begriffen des "chosen loss" bzw. des "lost choises" diskutiert, welche die Unausweichlichkeit des Verlusts eines gewünschten Kindes verdeutlichen. Nach einem solchen Schwangerschaftsabbruch treten oft Trauerreaktionen, aber auch psychische und psychiatrische Erkrankungen auf. Studien zeigen, dass eine bedürfnisorientierte Versorgung der Eltern zu deren Entlastung beiträgt und sie darin unterstützt, den Sterbeprozess des Kindes zu begleiten. Das Projekt stellt die Frage, welche Versorgungsangebote in der Schweiz derzeit vorhanden und welche Anpassungen erforderlich sind, um diese Versorgung bedürfnis- und familienorientiert zu gestalten.
Ziel
Das Projekt zielt darauf ab, den Umgang mit dem Sterben des Kindes aus der Perspektive der Eltern und Fachpersonen zu untersuchen. Darauf aufbauend werden Empfehlungen für die Gestaltung einer künftigen interprofessionellen Versorgung formuliert. Zu diesem Zweck sollen mindestens 30 Eltern sowie 30 Fachleute befragt werden.
Bedeutung
Die Ergebnisse des Projekts tragen dazu bei, die bestehende Praxis vor dem Hintergrund der Erfahrungen betroffener Eltern und Fachpersonen zu reflektieren. Auf dieser Grundlage können Empfehlungen abgeleitet werden, wie das Handeln und die Zusammenarbeit des Gesundheitspersonals zu verbessern ist. Insgesamt soll ein Beitrag zur Prävention schwerwiegender gesundheitlicher Spätfolgen bei den betroffenen Familien geleistet werden.
Originaltitel
Dying at life’s beginning